Das Schönste, was wir erleben können, ist das Geheimnisvolle.
Es ist das Grundgefühl, das an der Wiege von wahrer Kunst und Wissenschaft steht.

Albert Einstein

n prozess stufe3Am Staatlichen Seminar für Didaktik und Lehrerbildung (Gymnasien) Freiburg ist aus der Arbeit der Freiburger Forschungsräume, inspiriert durch Martin Wagenschein, die Freiburger Forschungsraum Didaktik erstanden, die die Entwicklung des Lernenden von der frühen Kindheit bis ins Erwachsenenalter als Ganzes und besonders die „innere Welt der Lernenden“ konsequent mit in den Blick nimmt. Diese Didaktik wurde eine der Grundlagen eines Vorschlags für einen Gesamteuropäischen Referenzrahmen Naturwissenschaft (GERRN) und des Aufrufs zu einem Perspektivwechsels: "Bildung stärken: Naturwissenschaftlichen Unterricht verändern".

Nicht die Struktur der Naturwissenschaft allein oder ein daraus abgeleiteter Fächerkanon steht also primär im Fokus, sondern gleichberechtigt die entwicklungsgemäße Welterfahrung, die Welterschließung der Lernenden. Dabei sind ihre aktuell ausgebildeten kognitiven Strukturen, ihre persönlichen Erfahrungen, ihr alltagssprachliches Vorwissen und Verständnis der Naturerscheinungen und Technik von zentraler Bedeutung, um eine nachhaltige naturwissenschaftliche Bildung zu erreichen, durch die die Lernenden die naturwissenschaftlichen Konzepte im Laufe ihrer biografischen Entwicklung mit ihrer eigenen Tiefenstruktur verbinden können.

Ausgangssituation

„Am Ende ihrer Schulzeit atmen die meisten Schüler auf und rufen den Fächern Mathe und Physik sogar hinterher: „Damit will ich nie mehr etwas zu tun haben.“ So unversöhnlich und beleidigt sei ihr Abschied von diesen Fächern, sagt Andreas Schleicher, der Erfinder und internationaler Koordinator der Pisa-Studie."

Physik und Chemie gehören weltweit zu den unbeliebtesten Fächern. Vom Unterricht in diesen Fächern bleibt oft, wie obiges Zitat zeigt, die schmerzvoll erlebte Erinnerung des Nichtkönnens, des Nichtverstehens. Diese wirkt wie eine Barriere für lebenslanges Lernen. Die Ursachen scheinen vielschichtig, wie etwa Gottfried Merzyn in seiner Studie „Naturwissenschaften, Mathematik und Technik – immer unbeliebter“ analysiert.

Aus der Arbeit der Freiburger Forschungsräume ist, inspiriert durch Martin Wagenschein, die Freiburger Forschungsraum Didaktik erstanden, die die Entwicklung von der frühen Kindheit bis ins Erwachsenenalter als Ganzes und besonders die „innere Welt der Lernenden“ konsequent mit in den Blick nimmt. Nicht die Struktur der Naturwissenschaft allein oder ein daraus abgeleiteter Fächerkanon steht also primär im Fokus, sondern gleichberechtigt die entwicklungsgemäße Welterfahrung, die Welterschließung der Lernenden. Dabei sind ihre aktuell ausgebildeten kognitiven Strukturen, ihre persönlichen Erfahrungen, ihr alltagssprachliches Vorwissen und Verständnis der Naturerscheinungen und Technik von zentraler Bedeutung, um eine nachhaltige naturwissenschaftliche Bildung zu erreichen, durch die die Lernenden die naturwissenschaftlichen Konzepte im Laufe ihrer biografischen Entwicklung mit ihrer eigenen Tiefenstruktur verbinden können.

Beziehungsdreieck.2

Jeder Unterricht kann nur gelingen, wenn berücksichtigt wird, dass es immer auch um Beziehungsgeschehen geht, und zwar zwischen Lehrenden und Lernenden einerseits und zwischen dem Lernenden und dem unterrichteten Sachgegenstand andererseits.  Für eine gelingende naturwissenschaftliche Bildung sollten mindestens vier unterschiedliche „Welten“ gleichermaßen wahrgenommen, differenziert und im Bildungsprozess miteinander in Verbindung gebracht werden:

  1. die „äußere Welt“, die gemeinsame Lebenswelt der Lehrenden und Lernenden
  2. die „innere Welt“ der persönlichen Erfahrungen, des persönlichen Wissens und Denkens des Lernenden
  3. die „innere Welt“ der persönlichen Erfahrungen, des persönlichen Wissens und Denkens des Lehrenden und
  4. die „Welt der Naturwissenschaft“, ein von Menschen geschaffenes Kulturgut.

Es genügt daher nicht, die Erfahrungsbereiche und Konzepte der einzelnen Naturwissenschaften geschickt didaktisch aufzubereiten und zu reduzieren. Mit dem angestrebten „Umdenken“ ist gemeint, bei allen didaktischen Überlegungen besonders auch die „innere Welt des Lernenden“ konsequent mit in den Blick zu nehmen. Nicht die Struktur und die Inhalte der Naturwissenschaften stehen also allein im Fokus. Zieht man gleichberechtigt auch die entwicklungsgemäße Welterfahrung, die Welterschließung des Lernenden sowie seine aktuell ausgebildeten kognitiven Strukturen, seine persönlichen Erfahrungen, sein alltagssprachliches Vorwissen und Verständnis der Naturerscheinungen und Technik mit in Betracht, rücken grundlegende Erkenntnisse der Entwicklungs- und Kognitionspsychologie stärker in den Mittelpunkt des Lehrens und Lernens  . Eine solche Sicht auf die Lernvoraussetzungen und Lernprozesse macht es allerdings notwendig, viel intensiver in die Gedankenwelt der Lernenden einzutauchen.... hier mehr

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